WAS TUN?

WAS TUN? 

 

VIELE BEHAUPTENEINER ZÄHLT

«Die einen klagen, Biel leide unter Dauerstau – andere sagen, es gebe gar kein Verkehrsproblem», fasst Eugen Häni die Wahrnehmungs-Unterschiede rund um die Westast-Diskussion zusammen.

Der pensionierte Arzt wohnt im Bahnhofquartier und betreut nach wie vor eine Reihe von PatientInnen. Zum Beispiel in der Résidence du Ruschli in der Seevorstadt oder im Alterswohnheim Büttenberg. Aber auch in Mett macht er regelmässig eine Reihe von Hausbesuchen bei älteren PatientInnen, die darauf angewiesen und froh sind, dass der Arzt zu ihnen nach Hause kommt.

Mit anderen Worten: Eugen Häni ist oft in der Stadt Biel unterwegs – sowohl zu Fuss, wie mit dem Auto. Wie so viele, war auch er im letzten Herbst gespannt, wie sich die Eröffnung des A5-Ostasts auf die gesamte Verkehrssituation in der Region auswirken würde.

«Angefangen hat es in der Seevorstadt – vor dem Rüschli. Sofort nach der Eröffnung des Ostasts wollte ich wissen, wer nun weiterhin durch die Seevorstadt fährt. – Der Verkehr hat stark abgenommen – jetzt gibt es manchmal Momente, da glaubt man, es komme gar keiner mehr…»

Sich auf Eindrücke beschränken und es beim Glauben belassen, ist allerdings nicht Eugen Hänis Sache. Er will es wissen. Genau wissen. Also hat er genau gezählt. Zuerst in der Seevorstadt. «Am Anfang habe ich einfach geschaut, wieviele Autos auf Zehn ein Berner-Nummernschild haben. Dann wurden meine Beobachtungen plus sophistiqué. Ich wollte wissen, wer von der Neuenburgstrasse her kommend die Seevorstadt hinunter fährt, und dann, was auf der Achse des künftigen Westasts passiert.»

Seine regelmässigen Beobachtungen hält Eugen Häni in einem Protokoll fest. Im Lauf der Monate hat er das Ganze weiter entwickelt:

Seit einigen Wochen zählt er nun regelmässig während jeweils fünf Minuten die Autos, die von der Neuenburgstrasse kommend in die Stadt abbiegen sowie jene, die über die Ländtestrasse weiter Richtung Bern fahren. Dabei unterscheidet er in seinem Protokoll zwischen Personen- und Lastwagen sowie – vor allem – zwischen Fahrzeugen mit Berner Nummernschildern sowie allen anderen.

Die Idee dahinter: Ein Grossteil jener Fahrzeuge mit Berner-Schildern dürften Teil des «hausgemachten Verkehrs» sein, während alle anderen eher dem Transitverkehr zuzurechnen sind. Natürlich ist das eine grobe Unterscheidung, ohne Gewähr auf 100prozentige Treffsicherheit.

Trotzdem erlauben Eugen Hänis Beobachtungen spannende Rückschlüsse: Er schätzt aufgrund seiner Beobachtungen, dass regelmässig zwischen 30 und 50 Prozent der Fahrzeuge, die er in der Seevorstadt sowie auf der Ländtestrasse beobachtet, wohl durch den Westast-Tunnel fahren müssten, so er je gebaut wird…

Je länger Eugen Häni nämlich den Verkehr beobachtet, desto dringlicher stellt er sich die Frage, ob eine Erweiterung der Strassenkapazitäten überhaupt nötig und sinnvoll sei. «Seit der Eröffnung des Ostasts und den Diskussionen rund um den Westast fahre ich, wenn ich meine Hausbesuche in Mett mache, konsequent aussen rum und stoppe die Zeit. Ich habe noch nie auch nur annähernd etwas Stauähnliches erlebt. Früher fuhr ich durch die Stadt, und fand das auch nicht weiter schlimm. Deshalb frage ich mich schon seit längerem, weshalb man überhaupt noch weitere Strassenkapazitäten bauen muss.»

Bevor man diese Frage beantworten könne, so Häni, müssten aber weitere Beobachtungen und Zahlen her. Um zu wissen, ob und wie bestimmte Quartiere vom Verkehr weiter entlastet werden können, brauche es genauere Kenntnisse vom jeweiligen Verkehrsaufkommen, ist er überzeugt. «Man müsste direkt in den Quartieren zählen und die Leute fragen, ob sie glauben, dass mit einer Autobahnausfahrt im Umkreis von 200 Metern der Verkehr abnehmen würde…»

Eugen Häni führt seit einigen Monaten Protokoll über seine Beobachtungen. In den letzten Wochen hat er vor allem die Erhebungen an der Neuenburgstrasse, in der Seevorstadt und an der Ländtestrasse laufend optimiert. In Zusammenarbeit mit Verkehrsspezialisten vom Komitee «Westast so nicht!» möchte er die Beobachtungen in nächster Zeit noch weiter «professionalisieren».

Gleichzeitig wäre es wichtig und gut, wenn weitere Menschen seinem Beispiel folgen würden. Verkehrsbeobachtungen, aus allen Teilen der Stadt, von vielen Einzelpersonen, die sich mal hier, mal dort ein paar Minuten Zeit nehmen, könnten helfen, ein realistisches Bild zu zeichnen, vom tatsächlichen Verkehrsaufkommen in und um Biel.

Solche Beobachtungen sind eine wichtige und wertvolle Ergänzung zu den automatischen, rein quantitativen Verkehrszählungen. Aufschlussreiche Parameter sind, nebst dem Ort und dem Zeitpunkt der Beobachtungen, ob der Verkehr fliesst oder ob es Stau hat. Die Nummernschilder geben einen Hinweis auf Herkunft und Ziel eines Fahrzeugs – alles Puzzleteile, die wichtig sind, als Grundlage für künftige Entscheide betreffend Verkehrsführung und ‑entwicklungen.

Eugen Häni hat den Anfang gemacht, und fährt weiter. Aber einer allein kann nicht die gesamte Verkehrssituation von Biel einfangen. Deshalb hier der Aufruf an alle, die sich in der Region bewegen: Teilt uns doch eure Verkehrsbeobachtungen mit!

Protokolliert zwischendurch während ein paar Minuten, was ihr beobachtet – das macht auch Spass! Und schickt uns eure Verkehrsbeobachtungen – mit genauen Angaben zu Zeit und Ort an: office@westast.ch

Wir sammeln die Beobachtungen nicht bloss, sondern wollen sie auch auswerten und interpretieren. Wenn dereinst die neuen offiziellen Verkehrszahlen von Kanton und Stadt vorliegen, werden wir sehen, ob die Beobachtungen der BürgerInnen und die automatisierten Erhebungen ein einheitliches Bild ergeben.

 

thumbnail of Beispiele_Häni

 


 

KOMMENTIEREN, Z.B. IM BIELER TAGBLATT:

 

 


 

 Die Plakate spriessen! 
Es werden immer mehr…

 

Wer hat noch keins? Wer will noch eins, zwei oder drei?

In leuchtenden Farben, klar und deutlich sowie wetterfest – und wenn der Westast dereinst gebodigt ist, kann man aus den Blachen schöne Taschen fertigen!

Grösse: 50x80 cm

Preis: CHF 30.–

erhältlich im

Kiosk und Teeroom Gurnigel 

an der Gurnigelstrasse 21 

 

 

Tavolata auf der Westast-Autobahnschneise

 

Was die Italos können, können die Bieler und Bielerinnen noch lange.

Der Sommer ist da. Und wir machen eine Tavolata. An einem sonnigen Sonntagmorgen.
Am 19.08.2018 ab 10.30
.

Unter freiem Himmel. Essen, trinken, feiern statt Autobahnkrach.

Ein Tisch, so lang wie eine Autobahnschneise. 

 

Nicht irgendwo, sondern auf dem Gelände der irrwitzigen Papiertiger-Autobahnschneise Bienne-Centre. 

Biel kann’s. Biel macht’s. Biel bringt’s. See you soon!

thumbnail of Flyer_Tavolata- data-src=web" width="240" height="340" srcset="https://westast.ch/wordpress/wp-content/uploads/2018/07/Flyer_Tavolata-web-pdf.jpg 722w, https://westast.ch/wordpress/wp-content/uploads/2018/07/Flyer_Tavolata-web-pdf-338x480.jpg 338w" sizes="(max-width: 240px) 100vw, 240px">


 

Und jetzt?  Wer tut etwas?

Seit dem 1.1.2016 hat der Bundesrat die Kompetenz, eine Autobahn abzuklassieren und demnach abzuändern und zu verbessern. Das macht er aber nicht von sich aus, sondern nur auf politischen Druck der betroffenen Bevölkerung. Autobahn-Ständerat Hans Stöckli hat seither nichts, aber auch gar nichts unternommen, um beim Bundesrat eine stadtverträgliche Lösung in diese Richtung zu fordern.

Jetzt muss das Bieler Volk aktiv werden und die Sache in die eigenen Hände nehmen.


Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.