Busbahnhof

LÖSUNG STATT LOCH

Manche bezeichnen das Quartier östlich des Bieler Bahnhofs als «Unort». Deshalb sei es kein Verlust, so verkünden gewisse Politiker, dass dort, wo die Biel-Täuffelen-Ins-Bahn am ehemaligen Schlachthaus vorbei Richtung Nidau fährt,  der monströse Autobahnanschluss Biel-Centre gebaut werden soll.

Auch die Bieler Behörden, die sich in der Vergangenheit für eine Autobahnein- und Ausfahrt mitten in der Stadt  ins Zeug gelegt haben, planen hier Grosses: Ginge es nach den Vorstellungen der «städtebaulichen Begleitplanung», würde hier zusätzliches Land, über den Autobahn-Perimeter hinaus, enteignet. Mit dem Ziel, links und rechts kasernenartige Riesenblöcke hochzuziehen, um die hässliche und lärmige Autobahnschlucht, die das Quartier zerreissen wird, notdürftig zu kaschieren.

Es ist davon auszugehen und zu hoffen, dass sich diese Metropolis-Albträume nie umsetzen lassen. Auch, weil sich keine Investoren finden werden, die ihr Geld in unwirtliche Gebäudekomplexe entlang einer künftigen Autobahnschneise stecken wollen.

Menschenfreundliche und nachhaltige Stadtentwicklung in diesem Stadtteil sähe jedoch ganz anders aus. Statt grosse Flächen dieses attraktiven, bahnhofnahen Bodens irreversibel dem Autobahnbau zu opfern, könnte das Areal zwischen Walserplatz, Salzhaus- und Gurnigelstrasse nicht nur als attraktive Verbindung zwischen dem Mühlefeldquartier und dem Bahnhof gestaltet werden. Zwischen Salzhausstrasse und Walserplatz könnte man nämlich endlich einen attraktiven Busbahnhof erstellen und damit ein grosses Verkehrsproblem der Region Biel lösen!

Seit das Stimmvolk eine Neugestaltung des Bahnhofplatzes 2015 bachab geschickt hat, bräuchte es dringend neue Ideen für die Gestaltung des Verkehrs rund um den Bahnhof, insbesondere für die Anbindung des öffentlichen Busverkehrs.

Die elegante Lösung käme genau dort zu stehen, wo die Autobahnplaner eine tiefe Schneise ins Zentrum schlagen wollen, in der die ganze Nidauer Altstadt versenkt werden könnte. Dazu sagt etwa Tonio Gaffino, der im Quartier aufgewachsen ist und die Umgebung bestens kennt: «Mit dem Bau des Autobahn-Vollanschlusses «Bienne-Centre» würde die Stadt Biel endgültig die letzte Gelegenheit verspielen, die Anbindung der Verkehrsbetriebe an den Bahnhof mit einer direkten, modernen Lösung zu verwirklichen.»

Die Alternative sieht so aus: Ein Busbahnhof mit kleinem Taxistand, der das Angebot auf dem Bahnhofplatz ergänzt. Alles kompakt und übersichtlich auf dem Areal zwischen Walserplatz und Salzhausstrasse. Die Murtenstrasse zwischen Gurnigelkreisel und Salzhausstrasse wird umgestaltet, resp. rückgebaut: Nebst dem BTI-Bähnli ist die Strasse bis zur Bahn-Unterführung für den Langsamverkehr reserviert! Die neue Strassenverbindung zwischen Gurnigelkreisel und Salzhausstrasse führt über das Areal, wo heute noch das alte Schlachthaus steht. Dort hat es genügend Platz, um nebst dem motorisierten Individualverkehr auch eine attraktive, schöne Verbindung für FussgängerInnen und VelofahrerInnen zu schaffen.

Damit läge der Busbahnhof in unmittelbarer Nähe zu den Perrons – mit attraktiven kurzen Wegen für alle. Gleichzeitig würde der bestehende Bahnhofplatz entlastet und der Walserplatz aufgewertet. Eine bestechende Vision, die durchaus machbar erscheint, wenn der notwendige Wille vorhanden ist.  Tonio Gaffino hat sich nämlich nicht einfach mit der guten Idee begnügt, sondern in den letzten Monaten gemessen, gerechnet, recherchiert, diskutiert, gezeichnet und entwickelt. Das Resultat ist beeindruckend:

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Der Detailplan zum Busbahnhof:

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Für den Bau des Busbahnhofs sowie die optimale Anbindung des Mühlefeldquartiers müssten die gleichen Liegenschaften abgebrochen werden, wie dies für den Anschluss «Bienne-Centre» der Fall wäre. 

Der Unterschied: «Bienne-Centre» würde eine tiefe Schneise mitten durchs Quartier reissen und die Gegend mit Lärm und Abgasen dauerhaft verschmutzen. Mit den neuen Plänen für den Busbahnhof und die grüne Verbindung zwischen Mühlefeld und Bahnhof wird ein wertvoller Stadtteil nachhaltig aufgewertet.

Der Vorschlag für den Busbahnhof und die Quartieraufwertung zeigt einmal mehr, dass es durchaus realistische Alternativen zum A5-Autobahngraben gibt. Es kann nicht sein, dass sich die Stadtentwicklung von Biel und Umgebung weiterhin nach dem veralteten offiziellen Autobahnprojekt für den A5-Westast mit den Anschlüssen mitten in der Stadt ausrichtet.

Viel zu lange hat sich die Diskussion in Biel bloss um den Autoverkehr gedreht. Wenn man aber von den Ansprüchen der Stadt, ihrer BewohnerInnen und der NutzerInnen des Bahnhofsquartiers ausgeht, tauchen plötzlich Lösungen auf, an die vorher niemand gedacht hat – oder die vorschnell verworfen worden sind.

 

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